Spülen und weg. Schwemmkanalisation nennt man das, was hinten in die Schüssel fällt mit dem Duft der grossen weiten Welt. Experten des Wasserforschungsinstituts EAWAG in Dübendorf meinen, das sei nicht mehr zukunftsfähig. Es brauche einen Paradigmenwechsel, sagen sie.

Abwasser sei eine wertvolle Ressource und gehöre genutzt. Urin und Fäkalien enthielten Nährstoffe. Sie sollen getrennt erfasst und aufbereitet werden.

Denn die Abwasserwirtschaft stehe vor grossen Herausforderungen. Klimawandel, alternde Infrastruktur, zunehmende Verstädterung sowie steigende Anforderungen an die Kläranlagen, Mikroverunreinigungen zu entfernen.

Nötig seien kleine, hocheffiziente, dezentrale Kläranlagen. Die Prinzipien dahinter: Stofftrennung an der Quelle, Rückgewinnung von Ressourcen, keine Vermischung mit Trinkwasser. So beschreibt es Max Maurer, Professor für Systeme in der Siedlungswissenschaft in einem Artikel im Magazin «Globe» zitiert, eine Publikation der ETH Zürich.

Die Experten gehen davon aus, dass in der Schweiz modulare Kläranlagen in Siedlungen bald schon verfügbar werden.

Es brauche jedoch konzertierte Anstrengungen von Forschung, Industrie und öffentlichem Sektor, um die Machbarkeit zu demonstrieren und Initialprojekte auszulösen.

Kein Zweifel: Auf die Gemeinden kommt somit ein ganz neues Denken zu.