Ennetbaden, 04.03.2025 – Nach meinem Bericht zum Wakker-Preis für Poschiavo zeichnet sich ab, dass eine Gemeinde zwar wünschen kann, diese begehrte Auszeichnung zu erhalten, doch letztlich bleibt es fast ein so gut gehütetes Geheimnis wie beim Appenzeller Käse welches die entscheidenden Faktoren für die Wahl sind. Allerdings scheint sich abzuzeichnen, was helfen kann, beim Rennen um diese Trophäe in die Pool-Position zu gelangen.

Ein möglicher Weg zum Ziel könnte nämlich über einen Verein führen, der seit 10 Jahren besteht und die schönsten Gemeinden der Schweiz bei sich auszeichnet. Sein Name: «die schönsten Schweizer Dörfer».

Poschiavo, die Siegerin im Jahr 2025, gehört nämlich ebenfalls zu diesem Kreis. «Poschiavo ist wunderschön. Tatsächlich war es die erste Gemeinde, mit der wir vor 10 Jahren zu Beginn unseres Projekts gesprochen haben, und sie wurde auch unser erstes Mitglied,» berichtet Quattropani.

Alle drei Wakker-Preisträger der letzten drei Jahre sind Mitglieder des Vereins. 

Der Verein hat sich in den 10 Jahren seines Bestehens stetig weiterentwickelt. Neben der Aufnahme neuer Mitglieder wurde zudem 2023 ein zweiter Verein gegründet, der sich auf die schönsten historischen Orte der Schweiz fokussiert.

Auch auf internationaler Ebene ist der Club vernetzt. So wurde deren Präsident Kevin Quattropani 2024 in Crupet in Belgien zum Vizepräsidenten des Verbands der schönsten Dörfer der Welt gewählt.

Um die Schönheiten der Schweiz noch besser abzubilden, hat der Verein nun neu auch noch einen Bildband herausgegeben. Das 128-seitige Buch deckt alle 26 Kantone ab und auch das Fürstentum Liechtenstein. Es enthält über 220 Aquarelle des französischen Künstlers Daniel Lanoux und trägt ein Vorwort von Bundesrat Guy Parmelin. Der Bildband ergänzt den vor vier Jahren herausgegebenen Reiseführer des Dorfnetzwerks.

Herausgegeben wird das vom Verein in Zusammenarbeit mit der Institution «Art & Culture» erarbeitete Buch von Pibmasao in Blonay. Die Aquarelle führen von dem prächtigen Schloss Dardagny in der Genfer Landschaft bis zu den Kornspeichern von Tschlin, an der historischen Kleinstadt Zofingen mit ihren hundert Brunnen vorbei bis zur kleinen Stadt Diessenhofen. Alle drei Gewinner des Wakker-Preises der drei letzten Jahre sind Mitglied des Vereins der schönsten Gemeinden der Schweiz. 

Im Jahr 2024 hat der Verein zudem – zusammen mit der Ringier-Gruppe – die Auszeichnung „Schweizer Dorf des Jahres“ vergeben. Den Zuschlag erhielt – im Rahmen einer Publikumsbefragung – die Ortschaft Murten. Ob der Preis auch 2025 vergeben werden kann, ist noch offen. „Wir führen Gespräche“, bestätigt Kevin Quattropani. 

Das Interesse am Verein geht auch über die Landesgrenzen hinaus. „Wir erhalten ständig Anfragen von internationalen Zeitungen und Zeitschriften, um Artikel über unsere Dörfer zu schreiben.“

Bruno Hofer Kommunalmanagement

Bild: Cover des Buches. zVg.

Weiter Beiträge