Neujahrsvorsätze? Nein, ich habe mir nichts vorgenommen in den klassischen Bereichen. Aber das Schreiben fordert mich immer wieder heraus.

 

Deshalb habe ich hier meine Schreibgewohnheiten analysiert und 12 neue Vorsätze gefasst wie ich meine Leserinnen und Leser noch besser erreiche. 

 

Diese sind für vieles anwendbar und können auch für die

Gemeindeinformation von Nutzen sein. 

 

Wissen, was man sagen will: Die eine und zentrale Kernbotschaft des Textes muss bekannt sein. Kommen Sie gleich zu Beginn auf den Punkt. Die Leserschaft entscheidet in den ersten zwei Sekunden, ob mein Text weitergelesen wird oder nicht. 

 

Klarheit first! Treffende Wendungen, clevere Wortspiele, anekdotische Elemente, dozierendes Theoretisieren: solche Dinge machen mir Spass. Wichtiger aber ist Klarheit. Meine Botschaft muss rüberkommen. 

 

Beispiele anführen: Gerne schreibe ich in Verallgemeinerungen, denn diese Abstraktionen sind leicht gefunden und in Worte gefasst. Will ich jedoch die Leserschaft wirklich ins Kopfkino einladen, muss ich beispielhaft sein. Bilder bleiben hängen.

 

Testimonials beschaffen: Wenn ich etwas verkaufen will, preise ich es an. Besser ist es aber, wenn das sonst jemand tut. 

 

Experten reden lassen: Wenn ich weiss, dass etwas stimmt, kann ich das in meinem eigenen Namen schreiben. Besser ist es aber, wenn ich für meine These ein Zitat finde, einen Experten, der meine Ansicht zu mehr macht als einer puren Behauptung von mir. 

 

Auf Rhythmus achten: „In der Kürze liegt die Würze“. Das gilt nicht immer. Wenn ich nur ganz kurze Sätze schreibe, ermüde ich die Leserschaft (Asthmastil). Es braucht beides. Texte sind wie eine Melodie.  Mal kurze und abwechselnd wieder lange Sätze. Sich beim Schreiben zuhören. Wichtig: Immer wieder jene Begriffe einstreuen, mit denen ich in der Google-Suche wieder gefunden werden will. 

 

Texte gliedern: Ich gliedere meine Texte in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Und oft in weitere unter-Absätze. Pro Absatz achte ich darauf, als Einstieg einen Aufhänger zu platzieren. Damit ziehe ich meine Leserschaft an. Ein Aufhänger kann sein: Eine rhetorische Frage, eine wenig bekannte statistische Zahl, eine kecke Behauptung oder eine lustige Anekdote. 

 

Suchmaschinenfreundlichkeit: Ich bin für die Standortförderung unterwegs und will, dass Gemeinden mich beiziehen als Berater, wenn sie Bedarf haben. Deshalb verwende ich oft diesen Begriff in meinen Texten. 

 

Im Flow verharren: Wenn ich schreibe, erlebe ich oft, wie mir die Gedanken regelrecht zufliegen, und ich füge Satz an Satz. Es läuft, ich bin im Schreibfluss. Doch plötzlich stockts. Ein Detail nimmt mich gefangen und zwingt mich zum Nachdenken. Hier sollte ich jetzt noch feilen. Ich schreibe aber weiter. Das Detail kommt nur als Platzhalter mit ein paar Punkten vor. So bleibe ich im Flow und gestalte den Text zu Ende. Am Detail schleife ich nachher noch. 

 

Keine Passivsätze: Aktive Aussagen fördern die Verständlichkeit und geben einer Aktion eine dynamische Note. Dinge, „die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden“, erscheinen in weniger positivem Licht als die Aussage „Die Gemeinde stellt zur Verfügung.“ Die Gemeinde steht als Akteurin im Mittelpunkt, und so soll es auch wirken. 

 

Kein Substantivismus: Ich versuche noch stärker für mein Zielpublikum verständlich zu formulieren. Dazu gehört es neben der Ausrichtung auf Genderkorrektheit, weniger Hauptwörter und mehr Tätigkeitswörter zu verwenden. 

Anstatt zu formulieren: Die Inangriffnahme der Baugesuchprüfung ist durch die Gemeinde erfolgt, schreiben wir: Die Gemeinde prüft das Baugesuch. 

 

Keine Klischees: Klischees sind vorgeprägte Wendungen, abgegriffene und durch allzu häufigen Gebrauch verschlissene Bilder, Ausdrucksweisen, Rede- und Denkschemen, die ohne individuelle Überzeugung einfach unbedacht übernommen werden. Ein Beispiel: Männer können nicht zuhören, und Frauen parken schlecht ein. 

 

Fazit: Die Kommunikation einer Gemeinde nach aussen und nach innen gelingt besser durch Qualität.