Die Klimaziele seien, habe ich in einer Beilage der NZZaS vom 29.01.2023 gelesen, allein mit baulichen Veränderungen und Modernisierung zu erreichen. Im Moment hätten wir, gab Bernhard Salzmann, der Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbandes zu Protokoll, eine Sanierungsquote von lediglich weniger als einem einzigen Prozent. «Nur wenn wir diese auf zwei bis drei Prozent steigern können, erreichen wir die Klimaziele 2050.» Wie bitte? Die Klimaziele lassen sich allein mit Renovationen am Bau erreichen? Ich habe nachgefragt. Und Bernhard Salzmann bleibt bei seiner Aussage: Gegenüber Kommunalmanagement gibt er zu Protokoll: «Die Massnahmen im Gebäudebereich sind ein wichtiges Puzzleteil. Ich bin überzeugt: Nur wenn wir es schaffen, alte Gebäude in jedem Fall zu erneuern beziehungsweise dort, wo die lokalen Begebenheiten es zulassen, durch neue, klimaneutrale und höher gebaute Ersatzneubauten zu ersetzen, erreichen wir die ambitionierten Klimaziele bis 2050. Dank Ersatzneubauten können in bestehenden Wohnquartieren deutlich mehr Personen wohnen, ohne dass wertvolle Erholungsräume verloren gehen. Aus einem Quadratmeter Wohnfläche entstehen bei einem Ersatzneubau drei Quadratmeter.»
Aber selbstverständlich brauche es darüber hinaus ein Engagement sämtlicher Branchen, Unternehmen und auch Einzelpersonen, um die Klimaziele zu erreichen.» Die Baubranche allein kann es also nicht schaffen.
Aber immerhin: Ein wichtiger Baustein ist es schon.
Die Beilage war übrigens auch sonst hochinteressant. Was habe ich zudem noch gelernt? Dass Wärmepumpen ein wichtiges Thema geworden sind. So äussert sich Luigi Di Cola von Hoval Schweiz zum Umsatz: «Wir könnten heute dreimal so viele Wärmpumpen verkaufen wie vor einem Jahr.»
Überzeugt hat mich auch der Beitrag der Firma Livit. Hier hat der digitale Vermietungsprozess die Wohnungsbewerbung revolutioniert, wie Wolfgang Stiebellehner bekanntgibt. Postwege sind eliminiert. Die Zeitdauer der Prozesse wird reduziert, die Anzahl der Bewerber kann erhöht werden. Die Leerstandsquote wird verringert. Für das Jahr 2050 verfolgt Livit die folgende Zielsetzung: «Jede Liegenschaft ist ein autarkes System, das unter Einbezug von Vertical Farming und dank 100 Prozent selbst produzierter Energie und Wärme in der Lage ist, die Bewohner in allen Grundbedürfnissen zu versorgen.
Spannend ist auch Evodrop. Hier geht es um sauberes Trinkwasser. Ok, sauberes Wasser, könnte man meinen. Aber halt. Es geht um eine massgebliche Veredelung. Sie verhindert, dass Rost und Kalk in den Leitungssystemen hängebleiben. Damit wird das Wasser weicher und die Haltedauer von Haushaltgeräten verlängert sich obendrein.
Gemeindeverantwortliche, die sich diese Beilage der NZZ zu Gemüte führen, können erkennen, welch grosse Bedeutung ein Fokus auf baulicher Erneuerung hat. Es geht um Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und auch um das Ortsbild. Ein solcher Fokus in die Legislaturziele einzubauen, bringt einen vielfältigen Mehrwert.