
Riniken, 17.06.2024 – Nicht nur schlechte Zahlen werfen Fragen auf, sondern auch die Guten. Basel Area kann auf so tolle Zahlen blicken im Jahr 2023, dass sich eine Nachfrage lohnt.
So kommt es also, dass ich einen Besucht abstattete bei Christoph Klöpper. Wer den CEO von Basel Area aufsuchen will und den Weg ab dem Bahnhof Basel in Richtung Westen einschlägt und am Ende an der Haltestelle Kreuzstrasse aus dem Bus steigt, der sieht zwar viele Menschen, hört aber wenig vom vertrauten «Baaseldiiitsch.» English dominiert, ist aber bei weitem nicht beherrschend. Kurz: Es ist eine multikulturelle Welt, diese Region um den Forschungspark «Innovation Switzerland Park Basel».
Hier also hat Christoph Klöpper sein Büro. Im Hub von Life Science. Inmitten von Jungunternehmen, Spin Offs und arrivierten innovationsmeistern.
Dabei ist das Konstrukt von Basel Area alles andere als etwas sehr Innovatives. Es ist schlicht ein Verein. Und es ist nicht einmal etwas, das eine riesige Zahl an Mitgliedern aufweist. Es sind nur drei. Ein Verein mit drei Mitgliedern? Und das soll innovativ sein? Tut es! Hinter allem stehen nämlich die drei Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und … ja richtig: Der Kanton Jura! Der Schachzug wirkte. In der jurassischen Entwicklungsregion werden unter anderem auch NRP-Projekte mit Science Ideen verknüpft. Basel Area ihrerseits bietet ein breites Portfolio von Projekten an, die gemeinsam mit der Industrie kreiert, entwickelt und umgesetzt werden. Wodurch die Privatwirtschaft zu einem wesentlichen Investor in die Unternehmungen von Basel Area geworden ist.
Nukleus, Motor und ideeller Leitstern des Ganzen ist die Tatsache, dass der Switzerland Innovation Park auch hier einen Ableger hat. Und dieser wiederum Ableger hat bei Weltmarktleistern wie Novartis – auf dessen Campus.
Klöpper, der Name lässt es vermuten, stammt nicht aus der Schweiz. Er kommt aus dem Norddeutschen Raum. Seine Laufbahn in universitärer Hinsicht trieb ihn ständig weiter südwärts, bis er nach einem Abstecher in die USA an der Uni Basel landete und dann bei der Stadt Basel. «Dabei wollte ich eigentlich nie eine staatliche Anstellung anstreben.»
Doch es kam eines nach dem Anderen. Der in Innovationsprozessen bewanderte Wissenschaftler begann das Rad seines Steckenpferdes immer weiterzudrehen, bis er den Business-Plan einer Vorläuferorganisation von Basel Area, den Tech Park Basel, schreiben durfte. Nach und nach entwickelte sich die Sache weiter und so kam Christoph Klöpper zum jetzigen Job. Als CEO von Basel Area treibt er die Entwicklung ständig weiter: «wir sind zurzeit daran, Erweiterungsbauten zu erstellen.»
Die Offensive zur Innovation hatte einen Auslöser auch in der Tatsache, dass sich Schlieren im Limmattal immer mehr zu einem Hub für Science entwickelte, urteilt Klöpper im Nachhinein. 2023 gab es 34 Ansiedlungen, 86 Neugründungen und 700 neue Jobs. Die Life-Sciences-Branche war dominierend.
Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Basel Area und den drei kantonalen Standortförderungen aus?
Die Einschätzung von Thomas Kübler, Leiter der Standortförderung des Kantons Basellandschaft lautet wie folgt:
«Wir formen das Produkt und er vermarktet es weltweit mit einem Fokus auf Innovation. Fast wie eine Art GZA für die Ecke der Nordwestschweiz.»
Was lässt sich über die Auswirkung auf den Kanton Jura sagen? Hat sich hier die Entwicklung seit dem Einbezug im Verein Basel Area dynamischer entwickelt? Der Jura habe, so Klöpper, ein einzigartiges Profil. Er verfüge noch über ausreichend entwickelbare Flächen und locke als frankophoner Kanton insbesondere auch Firmen aus Frankreich an. Mit seinen Kompetenzen zum Beispiel in der Mikrotechnik leiste er einen wertvollen Beitrag im Innovationsökosystem von Basel Area. «In diesem Bereich sehen wir immer mehr Firmen, welche sich im Jura niederlassen und vom dortigen Umfeld profitieren.»