
Beim Umgang mit dem Thema Wirtschaftsförderung zeichnen sich in Schweizer Gemeinden gewisse Trends ab. Dies ergibt die zweite Auswertung der Umfrage von Hofer Kommunalmanagement.
Willkommen: Eine klare Mehrheit der Gemeinden heisst neue Firmen, die sich am Standort ansiedeln, mit einem persönlichen Begrüssungsschreiben willkommen. Weitere Gemeinden, die dies noch nicht tun, sind entschlossen, diese Praxis einzuführen. Lediglich 15% der Antwortenden verzichten auf diese Geste der Courtoisie.
Jungfirmen: Neugründern hingegen wird eher nicht zum Start gratuliert. Eine Mehrheit kennt diese Praxis nicht. Aber auch hier ist es jedoch so, dass einige erwägen, dies einzuführen. Ähnlich beim Thema «Gratulation» bei Erfolgen: Nur wenige Gemeinden schreiben einer Firma einen Gratulationsbrief, wenn sie von einer Erfolgsmeldung erfahren. 15 Prozent wollen dies aber einführen.
Umfragen: Befindlichkeitsbefragungen der Wirtschaft sind hingegen in rund 40 Prozent der antwortenden Gemeinden an der Tagesordnung.
Besuche: Und mehr als 40 Prozent der Antwortenden geben zu Protokoll, dass regelmässig Firmenbesuche durchgeführt wurden. Weitere 7 Prozent der Antwortenden wollen diese nun neu einführen.
Leerstände: Die Mehrheit der Antwortenden bietet der Wirtschaft Unterstützung bei der Wiederbelegung von Leerständen bei Gewerbeliegenschaften an.
Get together: Am weitesten verbreitet sind jedoch Netzwerkanlässe für die Unternehmen. Fast 70 Prozent geben an, solche regelmässig durchzuführen.
Fazit: Zu einer ausgebauten Wirtschaftsförderung gehören aus der Sicht dieser Teilnehmerschaft folgende Massnahmen in absteigender Reihenfolge der Wertigkeit:
-Netzwerkanlässe, Events für die Wirtschaft, um sich kennen zu lernen und auszutauschen.
-Willkommensbriefe für Unternehmen, die sich neu am Standort niederlassen
-Firmenbesuche zur Kontaktpflege und Bedarfsermittlung
-Hilfe bei Leerständen in Gewerbeliegenschaften
-Gratulationen für Neugründer und bei Firmenerfolgen
Ob diese Reihenfolge für die Bedürfnisse jeder Gemeinde gleichermassen gültig ist, bleibt eine offene Frage. Auch sind die Massnahmen stets ausgehend von der besonderen Standortsituation zu prüfen und allenfalls um zusätzliche Elemente zu erweitern. Zentral bei der Wirtschaftsförderung ist die Stossrichtung, wonach Firmen sich am Standort wohl fühlen und sich hier dauerhaft weiter entwickeln wollen.
11.03.2021bh