Riniken, 06.12.2024 – Grosse Ehre für einen Limmattaler Immobilienunternehmer: Balz Halter wird vom Netzwerk Standort Schweiz (Vormals Schweizerische Vereinigung für Standortförderung SVSM) für das Jahr 24 zum Standortförderer des Jahres gewählt. Vorgänger dieser Auszeichnung waren etwa Sonja Wollkopf, Geschäftsführerin der Greater Zurich Area (GZA) oder Christoph Lang, der viele Jahre die Standortförderungs-Organisation der Flughafenregion Zürich leitete. Nun Balz Halter. Er ist Verwaltungsratspräsident der Halter Gruppe mit Sitz in Schlieren und war von 2014 bis 2024 Verwaltungsratspräsident der Limmatstadt AG, einer Organisation für Standortförderung im Limmattal in den Kantonen Aargau und Zürich. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Halter sich auszeichnet durch Mut, ein visionäres Denken und die Fähigkeit, nicht nur auf Gebäudebau zu fokussieren, sondern dies im Kontext von Arbeits- und Lebensräumen zu sehen. Zudem wird ihm ein vielseitiges Engagement attestiert, das sich nicht zuletzt auch durch seine Mitarbeit in der Bewegung «Urbanistica» zeigt, wo er unter anderem mit dem renommierten Städtearchiteken und -Gestalter Vittorio Magnago Lampugnani nachdenkt über die Zukunft unserer Agglomerationsentwicklung. Anlass genug, 5 Fragen an Balz Halter zu stellen.
Herr Halter, waren Sie über diese Nominierung überrascht?
Balz Halter: Ja, in der Tat. Damit habe ich nicht gerechnet. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich als Immobilienunternehmer diesen Award bekomme.
Se haben die Limmatstadt AG als Organisation für Standortförderung einer ganzen Region initiiert. Was waren Ihre Beweggründe dafür?
Das Limmattal steht unter enormem Wachstumsdruck. Dies ist eine grosse Chance und Herausforderung zugleich. Um nicht reaktiv, sondern proaktiv und weitsichtig agieren zu können, ist es notwendig, dass nicht jede Gemeinde für sich wurstelt, sondern dass sich das gesamte Limmattal, über die Kantonsgrenze hinweg, als eine Region versteht und agiert. Gemeinsam gilt es diese attraktive Region intern wie extern zu positionieren und ihre Entwicklung in nachhaltige Bahnen zu lenken, im Interesse von Prosperität und hoher Lebensqualität.
Was haben Sie in den zehn Jahres Ihres Wirkens darin konkret geschafft?
Die Limmatstadt ist als Organisation weitherum bekannt und anerkannt. Das Bewusstsein für das Limmattal als Gesamtregion ist gestiegen, und das Limmattal wird merklich positiver wahrgenommen als noch vor 10, 20 Jahren. Speziell freut mich heute, dass ein echtes Bemühen seitens der Gemeinden und der Wirtschaft zu spüren ist, diese Organisation in die Zukunft zu führen und damit gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Region zu schaffen.
Wenn Sie zurückblicken: Was lief gut, wo liegen Potenziale für die Regionale Standortförderung?
Leider lief vieles nicht so gut. Wir sind nicht so weit gekommen, wie wir uns erhofft hatten. Es war uns nicht gelungen, sämtliche Gemeinden und beide Planungsregionen zu gewinnen und eine stabile, institutionalisierte Vernetzung zwischen Politik, Wirtschaft und verschiedenen zivilgesellschaftlichen Initiativen zu etablieren. Entsprechend blieb die Wirkung hinter unseren Ambitionen zurück.
Es liegt also noch sehr viel Potenzial brach, welches aktiviert werden kann, wenn sich die Limmatstadt zu einer von beiden Kantonen, allen Gemeinden und der gesamten Wirtschaft getragenen, wirkungsorientierten Organisation entwickelt.
Sie gelten nun als erfahrener Standortförderer. Was ist aus Ihrer Sicht «gute» Standortförderung?
Gute Standortförderung fördert ein gutes, verständnisvolles Zusammenspiel von Politik, Behörden und Wirtschaft und ermöglicht eine umfassende Sicht auf ihr Gebiet und auch darüber hinaus. Sie zeigt auf, wo Chancen und Herausforderungen liegen, gibt Impulse, wie diese genutzt, resp. gemeistert werden können und positioniert den Standort nach innen wie nach aussen. Umfassend heisst, dass es nicht nur um Wirtschaftsförderung geht, sondern auch um Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Kultur, Natur, Freizeit etc.
Die wirkungsvollste Standortförderung ist jedoch die Raumplanung. Sie schafft die grundlegenden Voraussetzungen für eine nachhaltige und qualitätvolle Entwicklung von Gemeinden und Regionen.
Vielen Dank, Herr Halter, für dieses Gespräch