Es ist ja schon so: Man spricht viel zu wenig miteinander. Wann haben Sie das letzte Mal eine Person, die Sie nicht kannten, gefragt, ob es ihr gut gehe und wie sie sich fühle? Sehen Sie!

 

Wir tun das irgendwie einfach nicht. Dabei wäre ein empathisches «Nicht Ihr Tag heute, was?» unter Umständen ein Krampflöser par excellence.

 

Aber es ist schon so: Die Hemmung des Fremden. Man spricht niemanden einfach so an. Man könnte sich ja eine Blösse geben. Oder eine konfrontative Antwort einfangen der Art «Was fällt Ihnen ein, ich habe Sie auch nicht angesprochen!»

 

In der Gemeinde Münchenstein im Kanton Basellandschaft ist das alles ein bisschen anders. Hier sollen die Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Diese Zielsetzung verfolgt der Gemeinderat mit einer Zwischennutzung auf einem Areal, das dermaleinst überbaut werden soll.

 

Eine knallgelbe Sitzbank aus schweizerischem Lärchenholz lädt zum Verweilen und Vernetzen ein. Die Aufschrift lautet «Wie geht’s dir?». Wer nicht reden will, oder wer keinen Gesprächspartner hat, der kann sich aus der Flyerbox bedienen, die in der Armlehne angebracht ist.

 

Wem die Frage «wie geht’s dir?» zu persönlich ist, kann auch einsteigen mit: «Hast Du gewusst, dass etc.».  Wer weiss schon, dass Münchenstein der Ort ist für das schlimmste Eisenbahnunglück der Schweiz? Hier hatte ja mal kein geringerer als der Erbauer des Eifelturms in Paris eine Brücke gebaut, die beim Überfahren zusammenkrachte mit zig Toten.

 

Die Münchensteiner Dialog-Offensive ist Teil eines Projekts, bei dem 30 Baselbieter Gemeinden mittun und das auf Bundesebene ausgelöst wurde.

Wann macht auch Ihre Gemeinde mit?